Es ist technisch absolut möglich, eine Symphonie als Luftdruckkurve darzustellen.
Was sagt es uns über gute Musik?
Albert Einstein
Der wissenschaftliche Hintergrund des Predictive Index
Wissenschaft und Praxis stimmen darin überein, dass (eignungs-)diagnostische Instrumente Qualitätsansprüche erfüllen müssen. Arnold et al. (2005; vgl. Kersting & Heyse, 2004; Häcker et al., 1998) führen verschiedene Kriterien an, um die Güte und Qualität eines diagnostischen Verfahrens umfassend zu beurteilen. Im Folgenden wird der Predictive Index anhand dieser, der klassischen psychologischen und weiterer diagnostischer Gütekriterien eingeordnet und vorgestellt.
Es existiert eine große Zahl unabhängiger Forschungsarbeiten über den Nutzen, die Bedeutung für die Arbeit, die Verlässlichkeit und Gültigkeit des Predictive Index (s. auch den Beitrag zum PI in Sarges & Wottawa, 2004, Wirtschaftspsychologische Testverfahren, S. 639).
Alle Tests, Studien und Entwicklung zum System sind in Übereinstimmung mit den Vorgaben und Leitlinien des US Federal Equal Employment Opportunity Commission (EEOC), the American Psychological Association (APA) and the Society of Industrial and Organizational Psychology (SIOP).
Die Einschätzung von Menschen ist und bleibt im Wesenskern eine intuitive Disziplin
Anspruchsvolle Qualitätskriterien sichern eine verlässliche Aussagekraft der Auswertungsergebnisse!
Dem Predictive Index liegen über drei Jahre Verhaltensbeobachtungen bei einer Gruppe von 360 Personen zugrunde, die der Konstrukteur Arnold S. Daniels in den 50er-Jahren durchführte, um ein präzises, klares und einfach zu handhabendes Verfahren zu entwickeln.
Der Predictive Index ist zwei Mal mit dem 16PF konstruktvalidiert und zuletzt 2010 mit dem Big-Five-Verfahren (0.61 bis 0.63 bei den vergleichbaren Dimensionen).
Es gibt inzwischen mehr als 450 kriteriumsbezogene Validitätsstudien, die die Aussagekraft des Verfahrens statistisch belegen. Sowohl die interne Konsistenz der Items (.82 bis .87) als auch die Reliabilität der jüngsten Untersuchungen von 2009 und 2011 zeigen überdurchschnittlich gute Werte auch nach zwei Jahren (.73 bis .87). Auch in der Test-Halbierungsreliabilität erzielt der Predictive Index sehr gute Werte (Perry & Lavori, 1983).
Hinzu kommt eine aussagekräftige empirische Basis von vielen Millionen Auswertungen über inzwischen 60 Jahre Reifezeit.
In der Anwenderschulung des Verfahrens werden umfangreiche Hinweise zur Durchführung des Predictive Index gegeben. Bei Beachtung der Durchführungsempfehlungen ist die Durchführungsobjektivität sehr leicht erreichbar, zumal während der Durchführung keine Interaktion zwischen Kandidat und Anwender erforderlich ist. Auswertungsobjektivität ist auf Grund der automatisierten Auswertung durch den Computer ebenfalls gegeben. Die Interpretationsobjektivität ist bei geschulten Anwendern sehr hoch (> .80; vgl. Sarges & Wottawa, 2004).
Beim Predictive Index sind Decken- oder Boden-Effekte auf Grund der Methodik ebenso ausgeschlossen wie Antwortverzerrungen (stereotypes Antwortverhalten, Tendenzen zur Mitte bzw. in die Extreme).
Das offene Format des Predictive Index ermöglicht es, dass der Kandidat keine Fragen angeboten bekommt, die erzwungen beantwortet werden müssen.
Die Fairness, Legalität und Zumutbarkeit werden erhöht durch die Methodik der freien Wahl. Diese Systematik wird von den Kandidaten als sehr anregend und sogar überraschend erlebt. Sie gewährt auch, dass ein Kandidat frei und wahrheitsgemäß antworten kann und nicht wie in vielen anderen Verfahren zu Antworten (z.B. durch Alternativfragen) gezwungen wird.
Die vollständige Bearbeitung des Verfahrens nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, da keine langen Listen von Fragen oder Aussagen bearbeitet werden müssen. Dies wird von Kandidaten immer wieder ausdrücklich begrüßt.
Ebenso wird ein Kandidat nicht zu ethisch fragwürdigen Aussagen gezwungen, die Würde oder Intimsphäre berühren könnten.
Der hohe Anspruch an die Qualität in der Anwendung des Verfahrens wird durch intensive Ausbildung und weitere Qualifizierung über E-learning-Module und einem Action-PI-Programm für die Analysten im ersten Jahr sowie regelmäßige Arbeitskreise sichergestellt.
Die Wirtschaftlichkeit und Nützlichkeit des Verfahrens zeigt sich durch die Möglichkeit, das System als hauseigenes, unlimitiert in breiter Anwendbarkeit nutzen zu können.
Heute erscheint der Predictive Index als ein in der Anwendung zeitgemäßes Verfahren, anregend für jeden Durchführenden und stabil und klar in der Aussagekraft durch eine außergewöhnlich umfangreiche Erfahrungszeit.
Der Predictive Index ist frei von Diskriminierung: Weder Alter noch Geschlecht, Religion oder Rasse beeinflussen das Ergebnis in inzwischen 67 validierten Sprachen.
Da das Verfahren i.d.R. via Internet genutzt wird, kann der Predictive Index ortsunabhängig durchgeführt werden. Die Möglichkeit, den PI in der Muttersprache durchzuführen, die anregende Methodik und schnelle Bearbeitungsmöglichkeit führt zu einer hohen Akzeptanz bei Kandidaten.
Nach Lienert und Raatz (1998, S. 12) ist ein Test dann ökonomisch, wenn er
- eine kurze Durchführungszeit beansprucht
- wenig Material verbraucht
- einfach zu handhaben
- als Gruppentest durchführbar
- schnell und bequem auszuwerten ist
Auf Basis dieser Kriterien ist der Predictive Index als hoch ökonomisch einzuschätzen. Die Online-Durchführung ermöglicht eine schnelle sowie einfache Auswertung und garantiert einen geringen Materialverbrauch. Die Bearbeitungszeit wird von Kandidaten sowie Anwendern übereinstimmend als gering beurteilt. Die Handhabung des Verfahrens wird in der Anwendungsschulung vermittelt und ist als einfach zu kennzeichnen. Gruppentestungen sind grundsätzlich möglich und finden in der Praxis häufig statt.
Kandidaten und Anwender bescheinigen dem Predictive Index daher übereinstimmend hohe Werte in der Relation von Zeit zu Aussagequalität wie auch in der Kosten-Nutzen-Relation.